Themen

Chancengerechtigkeit

Menschen sollen unabhängig von ihrer Herkunft, ihrem Geschlecht, ihrer Religion oder ihrer sexuellen Orientierung die gleichen Chancen haben. Chancengerechtigkeit ist für mich einer der wichtigsten Grundwerte und eine Herzensangelegenheit, die sich in meinen Engagements spiegelt.

Chancengerechtigkeit ist so enorm wichtig, weil sie dazu beiträgt, dass alle Menschen ihr volles Potenzial entfalten können und dass es keine ungerechten Unterschiede zwischen den Menschen gibt. Es erfordert ein ganzheitliches Vorgehen in verschiedenen Bereichen der Gesellschaft, um beispielsweise Vielfalt und Inklusion zu fördern oder Diskriminierung und Gewalt zu bekämpfen.

 

Vereinbarkeit von Beruf und Familie

Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist wichtig, weil sie dazu beiträgt, dass alle Menschen ein erfülltes und zufriedenstellendes Leben führen können. Sie ermöglicht es Menschen, ihren Beruf und ihre Familie zu vereinbaren, ohne dass sie sich zwischen den beiden entscheiden müssen. Von grosser Bedeutung ist Vereinbarkeit auch beim Fachkräftemangel, damit Frauen bessere Möglichkeiten haben, auch als Mutter erwerbstätig zu bleiben. Dies wiederum ist ein wichtiger Faktor zur Bekämpfung von Altersarmut bei Frauen und zur Unabhängigkeit.

 Als berufstätige Mutter ist es mir sehr wichtig, mich für die entsprechenden Rahmenbedingungen, wie Zugänglichkeit, Verfügbarkeit und Qualität von Kinderbetreuung und Tagesstrukturen als schulergänzende Betreuung einzusetzen. Ein LinkedIn-Post zum Kindergartenstart und den dazugehörigen Blockzeiten, bekam so viele Rückmeldungen, dass das St.Galler Tagblatt gleich in mehreren Artikeln darüber berichtet hat. Gleichzeitig bin ich als weibliche Führungsposition Vorbild für andere und kann durch das Aufzeigen von Möglichkeiten, in Organisationen auch bessere Rahmenbedingungen für andere Frauen schaffen. Meine persönlichen Erfahrungen, was Kind und Karriere bedeutet, habe ich in einem Artikel der NZZ geteilt.

 

Gleichstellung

Die Gleichstellung von Mann und Frau ist ein Menschenrecht. Alle Menschen, unabhängig von ihrem Geschlecht, haben das Recht auf gleiche Rechte, Chancen und Möglichkeiten. In den letzten Jahren wurde hierzulande viel erreicht, was die Gleichstellung verbessert hat. Und doch werden Frauen häufiger Opfer von Diskriminierung oder Gewalt. 

Defizite gibt es aber vor allem auch durch systematische und strukturelle Probleme. Die Familiengründung ist beispielsweise häufig ein Knackpunkt in der Gleichstellung von Mann und Frau. Für Saiten habe ich zum Frauenstreiktag 2019 ein Artikel verfasst, auf welchen Ebenen es überall hapert. Bereits meine Mutter, die ehemalige Kantonsrätin und Stadträtin Maria Huber, hat sich sehr für Gleichstellung engagiert, wodurch auch ich geprägt wurde. Beim Frauenstreik 2019 hat uns das Radio SRF1 deshalb beim Sternmarsch begleitet.

Inklusion und Diversität

Inklusion basiert auf der Annahme, dass alle Menschen gleichberechtigt sind und an der Gesellschaft teilhaben können, unabhängig von ihren individuellen Merkmalen oder Voraussetzungen. Dies gilt für alle Bereiche des Lebens wie Bildung, Arbeit, Wohnen und Freizeit. Dies erfordert Veränderungen in der Gesellschaft und in den Köpfen der Menschen. Gleichzeitig steht es für mich für eine vielfältige Gesellschaft und insbesondere gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Inklusion erhöht die Sichtbarkeit von allen Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Geschlecht, Religion sexueller Orientierung oder Behinderung. Wenn Menschen benachteiligter Gruppen in allen Bereichen der Gesellschaft sichtbar sind, werden sie als Teil der Gesellschaft wahrgenommen und anerkannt. Dies trägt dazu bei, Vorurteile und Diskriminierung abzubauen. Diversität ist wichtig, weil sie zu einer vielfältigeren und toleranteren Gesellschaft beiträgt. In einem Artikel von 20 Minuten erläuterte ich in der Funktion als Geschäftsführerin des Lehrmittelverlags St.Gallen, weshalb Diversität in der Entwicklung von Lehrmitteln wichtig ist und bei der Überarbeitung von solchen auf zeitgemässe Sprache geachtet werden soll.

 

Frühe Kindheit

Die frühe Kindheit ist eine entscheidende Phase in der Entwicklung eines Menschen. In dieser Zeit werden die Grundlagen für die körperliche, geistige und soziale Entwicklung gelegt. In den ersten Lebensjahren entwickeln sich die Kinder in einem rasanten Tempo. Sie lernen neue Fähigkeiten und entwickeln ihre Persönlichkeit und ihr Selbstbewusstsein. In keiner anderen Lebensphase sind Spielen und Lernen so eng miteinander verzahnt wie in der frühen Kindheit. Als Präsidentin der Ludothek Rheineck setze ich mich deshalb dafür ein, dass Familien mit kleinen Kindern einen kostengünstigen Zugang zu hochwertigen und wertvollen Spielen und Spielsachen haben. Wir zeigen und erklären den Eltern in Veranstaltungen den Wert des Spielens. Und mit mehreren Gemeinden der Region setzen wir ein Geburtstagsprojekt um, so dass die Familien kostenlos zwei Spiele/Spielsachen ausleihen dürfen. Spielen ist ein wichtiger Teil von frühkindlicher Bildung.

In den ersten Lebensjahren ist auch entscheidend, dass Kleinkinder eine sichere Bindung zu ihren wichtigsten Bezugspersonen - Eltern und anderen Betreuungspersonen - erleben. Dies hat einen grossen Einfluss auf ihre Entwicklung. Damit Eltern in ihrer (neuen) Rolle gestärkt werden, ist Elternbildung von grosser Bedeutung. Ein Herzensprojekt war für mich deshalb, als Ergänzung zur "normalen" Mütter- und Väterberatung vor Ort zu Bürozeiten ein ergänzendes deutschschweizweites Elternangebot aufzubauen. Bei der Mütter- und Väterberatung von Pro Juventute geben Fachpersonen per Telefon und Chat zu Randzeiten Antworten auf Fragen zum Alltag mit Babys und Kleinkindern. Und zwar dann, wenn Herausforderungen auftreten und sonst häufig niemand erreichbar ist: abends und am Wochenende. Dieses Projekt habe ich in der Pilotphase geleitet und dann als festes Angebot etabliert.

 

Psychische Gesundheit

Psychisch gesund sein umschreibt einen Zustand des Wohlbefindens, in dem man sein volles Potenzial ausschöpfen kann. Die psychische Gesundheit beeinflusst unsere Fähigkeit zu denken, zu fühlen, zu lernen, zu arbeiten, Beziehungen zu führen und am Leben der Gesellschaft teilzunehmen. Durch die Arbeit bei Pro Juventute habe ich vertieften Einblick in die psychische Belastung von Kindern und Jugendlichen. Das Beratungsangebot 147 (Hilfe und Unterstützung per Telefon, Chat, Mail und auf der Website 147.ch) zeigt deutlich, wie besorgniserregend hoch diese psychische Belastung ist. Im Jahr 2022 musste 161 Mal eine Krisenintervention ausgelöst werden - also die Polizei oder Rettungskräfte informiert werden, damit das Leben eines jungen Menschen gerettet werden konnte. Im Jahr 2019 waren es noch 57 Kriseninterventionen. Jeden Tag ist das Beratungsteam vom 147 mit sieben oder acht Jugendlichen wegen Suizidgedanken in Kontakt. Das St.Galler Tagblatt sprach mit meiner Kollegin bei Pro Juventute über die Situation im Kanton St.Gallen. Psychische Belastungen wie Zukunftsängste beeinflussen aber auch viele Lebensbereiche wie beispielsweise die Berufliche Ausbildung, wie ich bei TVO in einem Bericht zu Lehrabbrüchen erläutere.

Mir ist es ein grosses Anliegen, für das Thema der psychischen Gesundheit zu sensibilisieren und damit auch politische Antworten und Investitionen in die Versorgungskette für Kinder und Jugendliche zu fordern. Gleichzeitig sehe ich einen wichtigen Aspekt auch in der Prävention. Damit Kinder und Jugendliche beispielsweise im Aufbau von Resilienz gefördert werden. Diese Fähigkeit hilft, schwierige Lebenssituationen besser zu überstehen und sich positiv zu entwickeln.

Bildungszugang

Der Zugang zu Bildung ist elementar. Er bietet den Menschen die Möglichkeit, ihr volles Potenzial zu entfalten und damit ein erfolgreiches Leben zu führen. Bildung ist wichtig für alle Menschen, unabhängig von ihrem Alter, ihrer Herkunft oder ihrem sozialen Status. Was es heisst, auf Bildung verzichten zu müssen, habe ich bei meiner Nonna selber erlebt. Sie durfte in Italien nur drei Jahre zur Schule gehen. Dann musste sie weit weg von zu Hause arbeiten, um die eigene Familie zu unterstützen. Auch wenn sie sich später vieles autodidaktisch beigebracht hat, hat es mich darin geprägt , dass nicht alle den gleichen Zugang zu Bildung und damit die gleichen Chancen haben.

Für mich persönlich hat Bildung - und damit auch die stetige Weiterbildung und Weiterentwicklung - einen hohen Stellenwert. Durch meine Funktion als Geschäftsführerin Lehrmittelverlags des Kantons St.Gallen und damit einhergehend in der Geschäftsleitung des Amts für Volksschule hatte ich einen vertieften Einblick in die Grundlagen von Bildung und Bildungspolitik. Wichtig ist mir, auch jene zu unterstützen, die aus ihrem Umfeld nicht die gleichen Chancen haben. Beim Bewerbungstraining von Pro Juventute unterstütze ich Realschülerinnen und -schüler in der Ostschweiz beim Übergang von der Schule in die Berufswelt (Artikel St.Galler Tagblatt). Die Sendung “mitenand" des Schweizer Fernsehens hat mich interviewt, als wir diese Bewerbungstrainings in einer St.Galler Realschule durchgeführt haben.

 

Medienbildung

Medien sind aus unserer Welt nicht wegzudenken. Kinder und Jugendliche werden von klein auf mit Medien konfrontiert. Umso wichtiger ist es, dass Kinder und Jugendliche durch Medienbildung einen sicheren und selbstbestimmten Umgang mit Medien lernen. Sie sollen Medien kritisch und reflektiert nutzen. Dazu müssen sie die negativen Einflüsse kennen und lernen damit lernen umzugehen. Daraus soll ein kreativer und produktiver Umgang mit Medien entstehen. Denn Medien und Soziale Medien zu verteufeln, wäre fatal. Sie sind da und werden auch nicht verschwinden. Ein sinnvoller und positiver Umfang kann erlernt werden. Meine Kollegin bei Pro Juventute begleitete ich zu einem solchen "Medienprofi-Workshop" in eine Primarschulklasse in St. Margrethen.

Der Umgang mit Medien prägte mich durch mein Bachelor-Studium in Kommunikation, einem Master in New Media Journalism sowie meine langjährige Arbeit in der Medienbranche. Auch als Geschäftsführerin des Lehrmittelverlags St. Gallen war Medienbildung ein Thema: bei der Herausgabe von Lehrmitteln für den Fachbereich "Medien und Informatik" oder der Entwicklung des crossmedialen und fächerübergreifenden Lehrmittels zikzak. zikzak nutzte als erstes Schweizer Lehrmittel die tollen Eigenschaften von Augmented Reality.

Wie die vielen Informationen in Sozialen Medien Kinder und Jugendliche verängstigen können, zeigt sich hingegen im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. In der Sendung Südostschweiz Standpunkte auf SRF diskutierte ich die Frage, wie man Kinder und Jugendliche unterstützen kann, die Nachrichten und Bilder einzuordnen und zu verstehen.

 

Spielpädagogik

Spielen hat einen enormen Wert und zwar sowohl für Kinder als auch für Erwachsene. Überall auf der Welt wird gespielt. Spielen ist kulturübergreifend und völkerverbindend. Beim gemeinsamen Spiel sind alle Beteiligten Teil einer Gemeinschaft und gestalten diese mit. Spielen ist eine kreative Freizeitbeschäftigung und kann gleichzeitig helfen, Stress abzubauen sowie die soziale und emotionale Kompetenz zu verbessern und damit auch die körperliche und geistige Gesundheit zu fördern. Spielen stattet Menschen mit lebenslangen Lernfähigkeiten aus und ist auch nach Krankheit oder Unfall wertvoller Teil der Rehabilitation.

Als Präsidentin engagiere ich mich bei der Ludothek Rheineck und habe den Verein zusammen mit dem Team neu aufgestellt. Mit der Ludo fördern wir das Spielen als aktive Freizeitbeschäftigung und auch den Zugang zu Spielen und Spielsachen für Kinder und Erwachsene in der Region. Es bereitet mir grosse Freue, viele Menschen für das Thema Spielen zu begeistern, weshalb ich zusammen mit dem Ludo-Team viele Projekte, Veranstaltungen und andere Aktivitäten initiiere. Und gleichzeitig Spiele ich auch selber für mein Leben gerne: bei tollen Spielabenden mit Freundinnen und Freunden, der Familie und mit meinem Sohn, den ich mit meiner Leidenschaft für Gesellschaftsspiele bereits angesteckt habe.